Durch die Neuregelung der Renten über das Alterseinkünftegesetz ändert sich die Besteuerung der Renten. Die Steuer für Rentner wird seit dem durch das Jahr des Renteneintritts berechnet. Bisher war nur der sogenannten Ertragsanteil steuerpflichtig. Die Höhe richtete sich nach dem Lebensalter des Rentners zu Beginn der Rente (32% bei 60 Jahren bis 27% bei 65 Jahren). Ab dem Jahr 2005 werden Renten abzüglich der Versorgungsfreibeträge mit 50% besteuert, danach jährlich in 2-Prozent-Schritten steigend und ab 2020 in 1%-Schritten bis im Jahr 2040 auf 100%. Versorgungsfreibeträge und der Altersentlastungsbetrag werden in dieser Zeit entsprechend reduziert.
Zum Zeitpunkt des Renteneintritts werden der nicht zu versteuernde Anteil der Altersrente und die Versorgungsfreibeträge addiert und als fester Rentenfreibetrag für die gesamte Dauer des Rentenbezugs jährlich steuermindernd angerechnet. Bei Einkünften aus Vermietung / Verpachtung oder aus selbstständiger bzw. nichtselbstständiger Arbeit ist der entsprechende Altersentlastungsbetrag abziehbar. Der bei Rentenbeginn ermittelte Betrag der Rente, der nicht zu versteuern ist, wird dauerhaft festgeschrieben. Bei spätere Rentenerhöhungen unterliegt der Betrag der Erhöhung der vollen (100%) Besteuerung.
Durch das Alterseinkünftegesetz besteht für alle betroffenen Rentner nun auch die Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung. Eine Steuererklärung müssen Rentner einreichen, wenn ihre Einkünfte über dem Grundfreibetrag der Einkommensteuer liegen oder sie neben ihrer gesetzlichen Rente steuerpflichtige Einkommen haben oder eine Pension bzw. Firmenrente beziehen. Der Grundfreibetrag der Einkommensteuer liegt für die Jahre 2004-2006 bei 7.664,- Euro/Jahr für Alleinlebende bzw. 15.328,- Euro/Jahr für zusammenveranlagte Ehepaare.
Voraussichtlich werden viele Rentner von Steuerzahlungen verschont bleiben. Der Sparerfreibetrag (1.370,- Euro/Jahr für Alleinlebende bzw. 2.740,- Euro/Jahr für zusammenveranlagte Ehepaare), die Werbungskostenpauschale (51,- / 102,- Euro jährlich) und auch Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung sowie damit verbundene außergewöhnliche Belastungen werden gegengerechnet und senken so die Steuerlast. Wer keine weiteren steuerpflichtigen Einkünfte als die gesetzliche Rente bis zu einem Betrag von 18.900,- Euro (Ehepaar: 37.800,- Euro) brutto im Jahr hat, zahlt höchstwahrscheinlich keine Steuern. Der Betrag errechnet aus dem entsprechenden Steueranteil des Renteneintrittjahrs abzüglich Sozialversicherungsbeiträge sowie verschiedene weitere Pauschalen und ergibt rund gerechnet nicht mehr als 7.664,- Euro (Ehepaar: 15.328,- Euro).
Renteneintritt Jahr |
Steueranteil | Vorsorgefreibetrag | Zuschlag zum Vorsorgefreibetrag |
Altersentlast- ungsbeitrag |
2005 | 50% | 40% max. 3000,- Euro | 900,- Euro | 1900,- Euro |
2006 | 52% | 38,4% max. 2880,- Euro | 864,- Euro | 1824,- Euro |
2007 | 54% | 36,8% max. 2760,- Euro | 828,- Euro | 1748,- Euro |
2008 | 56% | 35,2% max. 2640,- Euro | 792,- Euro | 1672,- Euro |
2009 | 58% | 33,6% max. 2520,- Euro | 756,- Euro | 1596,- Euro |
2010 | 60% | 32% max. 2400,- Euro | 720,- Euro | 1520,- Euro |
2011 | 62% | 30,4% max. 2280,- Euro | 684,- Euro | 1440,- Euro |
2012 | 64% | 28,8% max. 2160,- Euro | 648,- Euro | 1368,- Euro |
2013 | 66% | 27,2% max. 2040,- Euro | 612,- Euro | 1292,- Euro |
2014 | 68% | 25,6% max. 1920,- Euro | 576,- Euro | 1216,- Euro |
2015 | 70% | 24% max. 1800,- Euro | 540,- Euro | 1140,- Euro |
2016 | 72% | 22,4% max. 1680,- Euro | 504,- Euro | 1064,- Euro |
2017 | 74% | 20,8% max. 1560,- Euro | 468,- Euro | 988,- Euro |
2018 | 76% | 19,2% max. 1440,- Euro | 432,- Euro | 912,- Euro |
2019 | 78% | 17,6% max. 1320,- Euro | 396,- Euro | 836,- Euro |
2020 | 80% | 16% max. 1200,- Euro | 360,- Euro | 760,- Euro |
2021 | 81% | 15,2% max. 1140,- Euro | 342,- Euro | 722,- Euro |
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2030 | 90% | 8% max. 600,- Euro | 180,- Euro | 380,- Euro |
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2040 | 100% | 0% max. 0,- Euro | 0,- Euro | 0,- Euro |