Für ein gesichertes finanzielles Auskommen im Ruhestand, zahlt jeder Arbeitnehmer monatlich Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung. Das Ganze beruht auf einem System, das Generationenvertrag genannt wird. Die aktuellen Zahlungseingänge werden nicht angelegt um später an diejenigen ausgezahlt zu werden, die diese Beträge erwirtschaftet haben. Sie werden an die Mitglieder, die sich bereits jetzt im Ruhestand befinden, als Rente ausgezahlt. Eine Investition und Kapitalbildung erfolgt nicht. Die gesetzliche Rentenversicherung lebt sozusagen von der Hand in den Mund.
Immer weniger Arbeitnehmer werden in Zukunft die Renten von immer mehr alten Menschen sichern müssen. Dass dies nicht ohne enorme Anstrengungen funktioniert, ist selbstverständlich. Daher gelten die Fragen der Alterssicherung zu den derzeit wichtigsten politischen Aufgaben in Deutschland. Das Thema Rente nimmt in den aktuellen politischen Diskussion einen großen Stellenwert ein. Dass das System grundlegend verändert und an die Gegebenheiten der modernen Zeit angepasst werden muss, darüber herrscht ein allgemeiner Konsens. Unterschiedlicher Auffassung sind die einzelnen Parteien darüber, auf welche Weise das gemeinsame Ziel erreicht werden soll.
Das System der gesetzlichen Rente ist inzwischen an seine Grenzen gestoßen. Die vor allem in den 60er Jahren erwirtschafteten Überschüsse der gesetztlichen Rentenversicherung wurden nicht zum Rücklagen bilden genutzt, sondern für anderweitige Leistungen ausgegeben. Inzwischen werden die Menschen in der deutsche Gesellschaft immer älter. Hält das Rentensystem die hohen Belastungen heutzutage gerade noch aus, so wird sich dies in absehbarer Zeit ändern - wenn nicht alle beteiligten Akteure in einer gemeinsamen Aktion gegensteuern.
Bisher haben sich allerdings immer nur Politiker durchgesetzt, die das System selbst nicht verändert haben. Die Rentner bekamen lediglich jedes Jahr effektiv weniger Rente, da sich die Rentenerhöhung im Durchschnitt unter dem Niveau der Inflationsrate befand. Nicht nur Versicherungen sondern auch Politiker, die sich darum bemühen, die Renten zu sichern, raten jedem Bundesbürger dringend, private Altersvorsorge zu treffen. Inzwischen pfeifen es die Spatzen von den Dächern: "Die Rente ist nicht sicher", auch wenn ein Bundesarbeits- und -sozialminister 1986 noch was ganz anderes behauptet hat.
